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Die Dokumentation «Heim- und Verdingkinder: Die Aufarbeitung eines grossen Unrechts» zeigt in eindrücklicher Weise auf, wie weit und steinig der Weg der Wiedergutmachung war. Was mit einer formellen Entschuldigung des Bundesrats begann, aber nicht reichte, endete mit einer weitreichenden Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der Schweizer Geschichte und mit Solidaritätsbeiträgen zuhanden der Betroffenen.

Gemeinsam für ein Stück Gerechtigkeit

Dieser historische Erfolg ist vielen Menschen und Institutionen zu verdanken, allen voran den Betroffenen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Ihr Engagement im Vorfeld und im Rahmen der Widergutmachungsinitiative war zentral. Dank der Betroffenen hat die Öffentlichkeit erfahren, welch grosses Unrecht geschehen ist und dank ihnen hat die Politik verstanden, dass es Zeit zum Handeln ist. Die Wiedergutmachung für die Heim- und Verdingkinder in der Schweiz ist in diesem Sinn ein solidarisches Gemeinschaftswerk. Was alle Beteiligten in den letzten Jahren bewiesen haben: Es lohnt sich für Gerechtigkeit zu kämpfen und für sie einzustehen. Auch wenn kein Geld der Welt und keine wissenschaftliche Untersuchung das erlittene Leid des Einzelnen ungeschehen machen kann, so hat unser Land dennoch bewiesen, dass ein Stück Gerechtigkeit durch eine umfassende Anerkennung des Unrechts wiederhergestellt werden kann.

Der Widerstand gegen Ungerechtigkeiten ist in einer Demokratie wichtig. Ebenso jedoch der stete Dialog. Dieser muss bestimmt und überlegt, ernsthaft und respektvoll geführt werden. Nur so kann jeweils eine Annäherung an die bestmögliche Lösung stattfinden – auch dies zeigt der Film eindrücklich auf.

Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die in den letzten Jahren einen Beitrag zum Gelingen der Wiedergutmachung geleistet haben.

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