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Über 9'000 Gesuche für einen Solidaritätsbeitrag wurden bis zum Abschluss der Frist gestellt – damit findet nicht nur die Wiedergutmachungsinitiative ein gutes Ende, sondern auch die Arbeit des Runden Tisches. Zu dessen Abschluss trafen sich die Mitglieder ein letztes Mal in Bern. Zusammen mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga wurde auf die vergangenen Jahre zurückgeblickt.
Der Runde Tisch für die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981, der vor fünf Jahren vom Justizdepartement ins Leben gerufen wurde, war ein wichtiges Instrument für den Austausch und das Gespräch: Die Behörden haben erstmals nicht über die Betroffenen geredet, sondern mit ihnen.
Bevor die Forderungen der Wiedergutmachungsinitiative politisch übernommen und im Rahmen eines Gegenvorschlags umgesetzt wurden, unterstützte der Runde Tisch den Aufbau von Anlaufstellen in den Kantonen oder die Schaffung eines Soforthilfefonds für Härtefälle. Im Anschluss begleitete das Gremium den politischen Entscheidungsprozess.
«Wir wollen nicht vergessen, und wir wollen daraus lernen», sagte Bundesrätin Sommaruga anlässlich des Treffens in Bern. Sie sprach damit die historische Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels Schweizer Geschichte an, die in den kommenden Jahren fortgesetzt wird und längst nicht abgeschlossen ist.
Ich danke allen Teilnehmenden am Runden Tisch für ihr Engagement zugunsten der Heim- und Verdingkinder sowie allen Opfern von Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen in der Schweiz.